Das sich das "Unsagbare" dem Begriff, nicht aber dem Bild entzieht, ist die Metapher das ursprünglich Bild erzeugende poetische Mittel in meiner Kunst. Der Gegenstand wird im Bild zum Symbol, das nicht nur Darstellung eines Inhalts, sondern Anlass zur Reflexion ist. Es wird zum Symbol nicht etwa bewusst idealistisch gesetzt - was begrifflich interpretierbar wäre - sondern als Ursprung einer intuitiven geistigen Schau.

Mein Anliegen ist es nicht, dass der Betrachter die bildhaft gewordene Projektion meines Inneren nachvollzieht, sondern ich gebe ihm die Möglichkeit der individuellen Begegnung mit dem Bild in Rezeption und Deutung.
So ist das Bild für mich in erster Linie Spiegel, in welchem die Kunst den Menschen sich selber näher bringt. Meine Bilder sollen nicht beschreiben, sondern suggerieren, keine Gedanken illustrieren, sondern Gedanken erzeugen.

Das Wesen meiner "Bildinhalte" liegt in ihrer unauflösbaren Mehrdeutigkeit. Anstelle des intellektuellen muss deswegen das einfühlende Verstehen treten. Die gegenständliche Darstellungsweise verleiht dabei den Ausdruck, die Symbolisierung schafft Bedeutung. So ergibt ein Bild als Summe der dargestellten Zeichen, der übereinander gelagerten Symbole, eine Struktur, die trotz ihrer Vieldeutigkeit für den Einzelnen doch lesbar bleibt.

Kunst ist für mich eine Form von Weltaneignung, und zwar aus dem Aspekt des begrifflich Nicht-Fassbaren heraus, als Gegenpol zur wissenschaftlichen Aneignung von Welt. Bilder stellen für mich unaussprechliche Wirklichkeit dar, und sind deswegen nicht zu denken. Sie handeln auf einer nicht begrifflichen Ebene, obwohl sie doch konkret sind. Wenn wir davon ausgehen, dass es ein kollektives Unbewusstes gibt, so hat die Sprache meiner Bilder metaphorischen Charakter. Der Begriff transformiert sich vom Abstrakten zum Konkreten, von der Idee zur Erscheinung, zum Bild, zum sinnlich Erfahrbaren. Was in der Sprache der "Begriff" ist, ist in der Malerei der "Gegenstand" in seiner Verbindlichkeit für alle.